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Naturschutzgebiet Pegnitzaue zwischen Ranna und Michelfeld

Bleiben Sie bitte auf den Wegen und lassen Sie Ihre Hunde nicht frei laufen.

Die zunehmenden Trockenjahre fordern uns beim Schutz der Weiher mächtig heraus.
In den letzten Jahren nahm der Wasserspiegel der Kammerweiher stets ab. Heuer, im Sommer 2022, stand es Spitz auf Knopf. Beide Weiher hatten nur noch geringe Wasserflächen. Wir hatten ein Notabfischen für Anfang September geplant, dass wir bei einsetzenden Regenfällen aber vermeiden konnten. Den Fischen ging es wegen der Sauerstoffzehrung, bedingt durch warme Wassertemperaturen und Trübungen, nicht gut.
Beide Weiher werden nun im Oktober 22 regulär abgefischt. Dies ist notwendig, um ein ökologisches Fließgleichgewicht herzustellen. Den Oberen Kammerweiher haben wir am ersten Oktoberwochenende mit tatkräftiger Unterstützung des Hersbrucker Fischereivereins abgefischt. Dabei wurden etwas mehr als fünfzig große Hechte entnommen, sehr viele Schleien aller Altersstufen, sowie mehr als 325 kg Rotaugen, Lauben, Rotfedern und Moderlieschen.
Der Weiher wurde sofort wieder bespannt, um eine möglichst baldige Befüllung zu erreichen.
Im Übrigen findet kein Besatz statt. Es verbleiben stets Fische im Weiher, die man gar nicht erwischt beim Abfischen. Dies zeigen unsere jahrzehntelangen Erfahrungen.
Erfreulicherweise wurden keine Giebel abgefischt, diese Fischart hat uns in der Vergangenheit große Probleme bereitet.


Überblick

Der BN betreut die Kammerweiher bei  Auerbach seit 1980 als Pächter. Sie sind im Besitz der N-ERGIE Nürnberg und liegen im Naturschutzgebiet "Pegnitzaue zwischen Ranna und Michelfeld."

Bedeutung der Kammerweiher für den Artenschutz

Bei Erhebungen der Tierwelt durch den Bund Naturschutz im Rahmen eines Glückspirale-Projektes wurden 2002 über 60 verschiedene Vogelarten festgestellt, darunter allein 16 gefährdete Arten der Roten Liste. Viele Vögel nutzen die großen Wasserflächen als Rast- und Nahrungsplatz auf dem Durchzug. Wir führten in den vergangenen Jahren im Spätsommer eine Absenkung der Wasserstände durch, um den Watvögeln (Limikolen) Schlickflächen zu bieten. Dies machen wir seit mindesten 2018 nicht mehr, sondern versuchen ganz im Gegenteil Wasser zu halten.

2021 brüteten übrigens erstmals Fischadler. Ein schöner Erfolg. Heuer gab es leider keinen Bruterfolg. Regelmäßig brüten auch Rohrweihen.

Grundsätzlich wäre es wünschenswert die Bestände der Brutvögel, der Libellen und Amphibien wieder zu erfassen.

Seit einigen Jahren haben wir ein massives Problem der Wasserhaltung. Bedingt durch ausbleibende Niederschläge, verstärkter Sonneneinstrahlung mit höheren Verdunstungsraten stellen wir fest, dass die Verlandung der Weiher zunimmt. Die Ablaufbauwerke, Mönche genannt, sind gut abgedichtet und würden ankommendes Regenwasser halten. Sinkende Grundwasserpegel verschärfen das Problem sinkender Wasserstände. 2021 war zwar ein regenreicheres Jahr aber es reicht noch lange nicht, da sich das Grundwasser leider massiv abgesenkt hat. Es wird noch viele Jahre dauern bis es zu einer Erholung kommen kann.

 

Amphibische Lebensräume an den Uferbereichen, wie z. B. Großseggenrieder, Schilfröhricht oder Erlenbruchwälder, sind wichtige Bestandteile im Ökosystem naturnaher Teiche.

Erhaltungsmaßnahmen

Um die Lebensraumbedingungen für die Tierwelt zu optimieren ist es wichtig im Jahreszyklus einen Wasserstand einzustellen, der die Entwicklung von Verlandungszonen zulässt, aber andererseits nicht zum Zuwachsen der Wasserfläche führt. Der Fischbesatz wird durch regelmäßiges Abfischen etwa im Drei- bis Fünfjahresrhythmus reguliert. Die extensive Bewirtschaftung der Weiher ist die Voraussetzung dafür, die Artenvielfalt zu erhalten und zu vergrößern.