Kandidatenbefragung zur Bundestagswahl
Zusammenschau der Antworten
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Der Kandidat der FDP hat leider nicht geantwortet
Antworten der Direktkandidaten zur Bundestagswahl 2025 des Wahlkreises Amberg auf die Fragen des BUND Naturschutz in ganzer Länge
David Mandrella, SPD
1. Mobilität
Werden Sie sich für die Erhaltung des Deutschlandtickets in der jetzigen Form zu einem Preis von höchstens 58 € monatlich einsetzen?
Das Deutschlandticket muss bleiben und darf nicht mehr als 58€ kosten. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass es günstiger wird, insbesondere für junge Menschen und Rentner. Auch braucht es aus meiner Sicht auch ein Bayern-Ticket als zusätzliches Angebot.
2. Tempolimit
Werden Sie sich für ein Tempolimit einsetzen?
Ja ich setze mich für ein Tempolimit ein.
3. Atomkraft
Der BUND Naturschutz war maßgeblich daran beteiligt, die Gefahr einer Wiederaufbereitungsanlage in der mittleren Oberpfalz erfolgreich abzuwenden. Werden Sie sich für die Beibehaltung des Atomausstiegs in Deutschland einsetzen?
Auf jeden Fall! Keine neuen Atomkraftwerke, voller Fokus auf den Ausbau von Erneuerbaren.
4. Landwirtschaft
In Hohenburg in der Oberpfalz befindet sich der letzte bekannte Lebensraum mit Wochenstube der Fledermausart Große Hufeisennase in Deutschland. Sie benötigt als Nahrungsgrundlage zahlreiche Insekten. Werden Sie sich für die Umsetzung des EU-Ziels „Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen?
Ja dafür möchte ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten einsetzen.
5. Naturschutz
Der Landkreis Amberg Sulzbach ist Schlusslicht bei der Ausweisung von Schutzgebieten in der Oberpfalz. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Einklang mit internationalen Zielen 30 % der Land- und Meeresfläche wirksam unter Naturschutz gestellt werden?
Der Landkreis Amberg Sulzbach muss auf jeden Fall mehr tun, inwieweit es möglich ist die Ziele einzuhalten lässt sich für mich nur schwierig bewerten.
6. Flächenverbrauch
Im Landkreis Amberg-Sulzbach sind viele unnötige Straßen geplant. Werden Sie sich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan einsetzen?
Ich bin offen unnötige Projekte aufzugeben, jedoch fallen mir aus dem Stand heraus keine Projekte ein, die darunter fallen bzw. noch nicht angefangen wurden zu bauen. Für Anmerkungen Ihrerseits bin ich dabei sehr offen.
Piet Gürtler, Grüne
1. Mobilität
Werden Sie sich für die Erhaltung des Deutschlandtickets in der jetzigen Form zu einem Preis von höchstens 58 € monatlich einsetzen?
JA
Das Ticket ist ein Meilenstein für die Verkehrswende, es entlastet BürgerInnen finanziell und macht klimafreundliche Mobilität attraktiver. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Finanzierung auch in Zukunft gesichert ist.
2. Tempolimit
Werden Sie sich für ein Tempolimit einsetzen?
JA
Ich setze mich für ein Tempolimit ein, denn das ist ein sinnvoller und überfälliger Schritt für Klima, Sicherheit und weniger Staus.
3. Atomkraft
Der BUND Naturschutz war maßgeblich daran beteiligt, die Gefahr einer Wiederaufbereitungsanlage in der mittleren Oberpfalz erfolgreich abzuwenden. Werden Sie sich für die Beibehaltung des Atomausstiegs in Deutschland einsetzen?
JA
Der Atomausstieg war und ist die richtige Entscheidung. Atomkraft ist teuer, riskant und erzeugt hochgefährlichen Müll für viele Generationen. Die Zukunft liegt definitiv bei den Erneuerbaren.
4. Landwirtschaft
In Hohenburg in der Oberpfalz befindet sich der letzte bekannte Lebensraum mit Wochenstube der Fledermausart Große Hufeisennase in Deutschland. Sie benötigt als Nahrungsgrundlage zahlreiche Insekten. Werden Sie sich für die Umsetzung des EU-Ziels „Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen?
JA
Ich unterstütze das EU-Ziel und setzen auf eine Landwirtschaft, die umweltfreundlicher wirtschaftet – mit besseren Alternativen, mehr Forschung und einer gezielten Förderung für LandwirtInnen im Wandel
5. Naturschutz
Der Landkreis Amberg Sulzbach ist Schlusslicht bei der Ausweisung von Schutzgebieten in der Oberpfalz. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Einklang mit internationalen Zielen 30 % der Land- und Meeresfläche wirksam unter Naturschutz gestellt werden?
JA
Gesunde Ökosysteme sind essenziell für Klima, Artenvielfalt und unsere Lebensgrundlagen. Schutzgebiete müssen gut vernetzt, finanziert und nachhaltig gesichert werden
6. Flächenverbrauch
Im Landkreis Amberg-Sulzbach sind viele unnötige Straßen geplant. Werden Sie sich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan einsetzen?
JA
Der Fokus im Bundesverkehrswegeplan muss neu ausgerichtet werden: Weniger neue Straßen, mehr Erhalt und Ausbau von Schienen, Radwegen und klimafreundlicher Mobilität. Unnötige Straßenprojekte sollten gestrichen werden.
Hans Martin Grötsch, Freie Wähler
1. Mobilität
Werden Sie sich für die Erhaltung des Deutschlandtickets in der jetzigen Form zu einem Preis von höchstens 58 € monatlich einsetzen?
Ja. Wir befürworten ein Deutschland-Ticket, dies darf jedoch nicht zu Lasten der Kommunen gehen. Aktuell geben Bund und Länder den Preis für das Deutschland-Ticket vor und überlassen den Kommunen die Frage der Deckung des Defizites. Hier haben wir auch bei uns eine steigende Belastung des Kreishaushalts zu verzeichnen.
2. Tempolimit
Werden Sie sich für ein Tempolimit einsetzen?
Nein.
3. Atomkraft
Der BUND Naturschutz war maßgeblich daran beteiligt, die Gefahr einer Wiederaufbereitungsanlage in der mittleren Oberpfalz erfolgreich abzuwenden. Werden Sie sich für die Beibehaltung des Atomausstiegs in Deutschland einsetzen?
Ja, seit 2009 setzen sich die FREIEN WÄHLER dafür und eine dezentrale Energiewende ein. Priorität muss sein, dass die Grundlast baldmöglichst klimaneutral gesichert werden kann. Grundlastfähige Kraftwerke sowie Entwicklung und Anwendung im Bereich Wasserstoff stellen unverzichtbare Potenziale für eine klimaneutrale Energieversorgung dar.
4. Landwirtschaft
In Hohenburg in der Oberpfalz befindet sich der letzte bekannte Lebensraum mit Wochenstube der Fledermausart Große Hufeisennase in Deutschland. Sie benötigt als Nahrungsgrundlage zahlreiche Insekten. Werden Sie sich für die Umsetzung des EU-Ziels „Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen?
Nein. Wir setzen uns dafür ein, dass Verbote von Pflanzenschutzmitteln unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten in den Gebietsverordnungen festgelegt werden. Ein „pauschales“ Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten lehnen wir ab.
5. Naturschutz
Der Landkreis Amberg Sulzbach ist Schlusslicht bei der Ausweisung von Schutzgebieten in der Oberpfalz. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Einklang mit internationalen Zielen 30 % der Land- und Meeresfläche wirksam unter Naturschutz gestellt werden?
Nein. Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (NRL) darf nicht zu einer Ertragsreduktion für regionale Lebensmittel führen. Eine pauschale Einschränkung einer sachgerechten Produktion führt zu mehr Hunger auf der Welt. Im Bereich des Zivilschutzes der in Deutschland wieder aufgebaut werden muss, ist der Ertrag regionaler Lebensmittel ein wichtiger Bestandteil.
6. Flächenverbrauch
Im Landkreis Amberg-Sulzbach sind viele unnötige Straßen geplant. Werden Sie sich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan einsetzen?
Neutral, da sich diese Frage nicht „allgemein“ und „pauschal“ beantworten läßt. Wir müssen verantwortungsbewusst mit dem Verbrauch und der Inanspruchnahme von Flächen für die Verkehrspolitik umgehen, um unseren nachfolgenden Generationen Naturqualität weitergeben zu können und ihnen noch Planungsspielräume zu überlassen.
Marco Winkler, Die Linke
1. Mobilität
Werden Sie sich für die Erhaltung des Deutschlandtickets in der jetzigen Form zu einem Preis von höchstens 58 € monatlich einsetzen?
Jein. Ja, ich setze mich für den Erhalt des Deutschlandtickets ein. Wir brauchen diese Mobilitätsgarantie für alle dringend. Aber Nein, dieser Preis muss deutlich runter. 58€ sind für viele einfach zu viel. Unser Ziel ist zurück auf 9€ bis hin zu einem kostenlosen Nahverkehr.
2. Tempolimit
Werden Sie sich für ein Tempolimit einsetzen?
Ja. Ein Tempolimit reduziert den Schadstoffausstoß, verbraucht weniger Kraftstoff, reduziert die Geschwindigkeitsunterschiede was zu weniger Unfällen führt und Hersteller können endlich auf Effizienz statt Geschwindigkeit setzen.
3. Atomkraft
Der BUND Naturschutz war maßgeblich daran beteiligt, die Gefahr einer Wiederaufbereitungsanlage in der mittleren Oberpfalz erfolgreich abzuwenden. Werden Sie sich für die Beibehaltung des Atomausstiegs in Deutschland einsetzen?
Definitiv. Kaum eine andere Stromerzeugung ist so teuer wie Atomstrom. Hinzu kommen ungeklärte Fragen bzgl. Endlagerung. Eine Reaktivierung ist unklar und würde neue Abhängigkeiten schaffen. Daher bleibt nur die Beibehaltung des Atomausstiegs.
4. Landwirtschaft
In Hohenburg in der Oberpfalz befindet sich der letzte bekannte Lebensraum mit Wochenstube der Fledermausart Große Hufeisennase in Deutschland. Sie benötigt als Nahrungsgrundlage zahlreiche Insekten. Werden Sie sich für die Umsetzung des EU-Ziels „Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen?
Ja. Hierzu braucht es aber nicht nur Verbote, sondern auch fachliche wie finanzielle Unterstützung, sodass Landwirte den Einsatz reduzieren. Mittels Unterstützung von Agroforstwirtschaft kann so nachhaltig eine bessere Zukunft geschaffen werden.
5. Naturschutz
Der Landkreis Amberg Sulzbach ist Schlusslicht bei der Ausweisung von Schutzgebieten in der Oberpfalz. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Einklang mit internationalen Zielen 30 % der Land- und Meeresfläche wirksam unter Naturschutz gestellt werden?
Ja. Wichtig ist hier, zusätzlich zu punktuellen Sicherungen – wie z. B. Quellbereiche - auch auf entsprechend zusammenhängende Flächen zu achten. Dadurch können auch Tiere mit einem größeren Bewegungsradius einen wirksamen Schutz erhalten.
6. Flächenverbrauch
Im Landkreis Amberg-Sulzbach sind viele unnötige Straßen geplant. Werden Sie sich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan einsetzen?
Ja. Neue Straßenprojekte müssen einen immensen Nutzen haben, sonst sind sie abzulehnen. Unser Straßennetz ist groß genug, während der Flächenfraß und die Eingriffe in die Natur enorm sind. Stattdessen braucht es Investitionen in Bus und Bahn.
Susanne Witt, ÖDP
1. Mobilität
Werden Sie sich für die Erhaltung des Deutschlandtickets in der jetzigen Form zu einem Preis von höchstens 58 € monatlich einsetzen?
Das Deutschlandticket zum Preis von max. 58 Euro / Monat ist auch für mich eine Herzensangelegenheit.
2. Tempolimit
Werden Sie sich für ein Tempolimit einsetzen?
Wir haben Tempolimits in unserem Wahlprogramm; 120 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen und 30 km/h auf den meisten Straßen innerorts.
3. Atomkraft
Der BUND Naturschutz war maßgeblich daran beteiligt, die Gefahr einer Wiederaufbereitungsanlage in der mittleren Oberpfalz erfolgreich abzuwenden. Werden Sie sich für die Beibehaltung des Atomausstiegs in Deutschland einsetzen?
Noch immer und immer wieder gilt hier für ÖDPler: NEIN DANKE, NIE WIEDER
4. Landwirtschaft
In Hohenburg in der Oberpfalz befindet sich der letzte bekannte Lebensraum mit Wochenstube der Fledermausart Große Hufeisennase in Deutschland. Sie benötigt als Nahrungsgrundlage zahlreiche Insekten. Werden Sie sich für die Umsetzung des EU-Ziels „Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen?
Die Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030 ist ein wirklich wichtiges Ziel, um die Artenvielfalt zu schützen.
5. Naturschutz
Der Landkreis Amberg Sulzbach ist Schlusslicht bei der Ausweisung von Schutzgebieten in der Oberpfalz. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Einklang mit internationalen Zielen 30 % der Land- und Meeresfläche wirksam unter Naturschutz gestellt werden?
Naturschutz: Auf jeden Fall setze ich mich für dieses Ziel ein.
6. Flächenverbrauch
Im Landkreis Amberg-Sulzbach sind viele unnötige Straßen geplant. Werden Sie sich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan einsetzen?
Flächenverbrauch: Unbedingt setze ich mich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan ein.
Susanne Hierl, CSU
1. Mobilität
Werden Sie sich für die Erhaltung des Deutschlandtickets in der jetzigen Form zu einem Preis von höchstens 58 € monatlich einsetzen?
Ich setze mich für den Erhalt des Deutschlandtickets ein. Das Deutschlandticket hat den Zugang zum öffentlichen Verkehr für viele Menschen vereinfacht und sich positiv auf die Bürger ausgewirkt, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind.
Die Finanzierung dieses Tickets in der aktuellen Form ist jedoch eine Herausforderung, die nur durch einen Mix von Bundesmitteln und Mittel der Länder sichergestellt werden kann. Es muss allerdings gewährleistet sein, dass die Kosten nicht zu Lasten des Angebots und der Investitionen in den ÖPNV gehen. Dies ist insbesondere für den ländlichen Raum relevant.
2. Tempolimit
Werden Sie sich für ein Tempolimit einsetzen?
Ich war viel im Ausland unterwegs, unter anderem in Belgien und den Niederlanden. Dort funktioniert das Fahren mit Tempolimit aus meiner Sicht angenehm und stressfrei. Dennoch gibt es andere, wichtigere Schwerpunkte in der Verkehrspolitik. In Deutschland bestehen bereits auf zahlreichen Autobahnabschnitten lokal begrenzte Tempolimits an Stellen, wo Gefahren bestehen.
3. Atomkraft
Der BUND Naturschutz war maßgeblich daran beteiligt, die Gefahr einer Wiederaufbereitungsanlage in der mittleren Oberpfalz erfolgreich abzuwenden. Werden Sie sich für die Beibehaltung des Atomausstiegs in Deutschland einsetzen?
Energie muss bezahlbar, sicher und sauber sein. Wir wollen dabei technologieoffen agieren. Natürlich spielt auch der Ausbau erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle. Dennoch dürfen wir nicht die Option Kernenergie komplett aus den Augen verlieren. Wir müssen weiter in diesem Bereich forschen, um bei der Technologie nicht abgehängt zu werden. Zahlreiche europäische Länder, wie beispielsweise Finnland oder Schweden, setzten weiterhin auf Kernenergie und verstehen diese als eine Zukunftstechnologie.
4. Landwirtschaft
In Hohenburg in der Oberpfalz befindet sich der letzte bekannte Lebensraum mit Wochenstube der Fledermausart Große Hufeisennase in Deutschland. Sie benötigt als Nahrungsgrundlage zahlreiche Insekten. Werden Sie sich für die Umsetzung des EU-Ziels „Reduktion der Pestizide in der Landwirtschaft um 50 % bis 2030“ für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen?
Wir wollen die ökologischen Ziele erreichen. Wir setzen dabei auf Anreize, Vertragsnaturschutz, die Honorierung von Natur- und Umweltschutz sowie Innovationen. Konventionelle und ökologische Landwirtschaft sind uns gleich wichtig.
Das gewählte Beispiel für eine nationale Umsetzung des EU-Ziels ist untauglich.
Die Wohnstube der Großen Hufeisennase befindet sich in der unmittelbaren Nähe des Truppenübungsplatzes Hohenfels. Auf dem Übungsplatz werden kaum Pestizide eingesetzt. Auch profitieren die Fledermäuse von der extensiven Beweidung der Kiefernwälder und der Wacholderheide in der näheren Umgebung durch das Rote Höhenvieh.
5. Naturschutz
Der Landkreis Amberg Sulzbach ist Schlusslicht bei der Ausweisung von Schutzgebieten in der Oberpfalz. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass im Einklang mit internationalen Zielen 30 % der Land- und Meeresfläche wirksam unter Naturschutz gestellt werden?
Wir stehen zum Schutz bedrohter Arten und deren Lebensräume. Hierfür werten wir Schutzgebiete qualitativ auf und stärken die Vernetzung der Lebensräume. Moderner Artenschutz erfordert eine regelmäßige Überprüfung der geltenden Schutzvorschriften, damit das Gleichgewicht der Arten gewahrt bleibt.
Für uns kommt es aber auf die Art und Weise der Umsetzung an. Wir setzen auf eine breite Akzeptanz bei den Landeigentümern und den Landwirten. Die zwangsweise Stilllegung von Flächen lehnen wir jedoch ab. Wir unterstützen keine Verbotspolitik, die zu einem Rückgang der land- und forstwirtschaftlichen Flächen führen wird und damit unsere Ernährungssicherheit gefährdet.
6. Flächenverbrauch
Im Landkreis Amberg-Sulzbach sind viele unnötige Straßen geplant. Werden Sie sich für die Streichungen von Straßenneubauprojekten im Bundesverkehrswegeplan einsetzen?
Im Landkreis Amberg-Sulzbach gibt es vier Bundesfernstraßen. Die Autobahn A6, die Bundesstraßen 14, 85 und 299. Im Bundesverkehrswegeplan ist im vordringlichen Bedarf enthalten: kein Straßenneubauprojekt. Als „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ ist lediglich die Ortsumgehung Tanzfleck der B299 eingestuft. Im „Weiteren Bedarf“ sind die Ortsumgehungen Sulzbach-Rosenberg B14, sowie die Umgehungen Seugast und Ursensollen der B299 enthalten.
Grundsätzlich stehe ich dafür, dass Ortsumgehungen nur gebaut werden, sofern es auch die jeweilige Kommune will. Aktuell steht nur die Realisierung der Ortsumgehung von Tanzfleck an, bei den Umgehungen von Ursensollen und Seugast können aktuell lediglich Vorplanungen gemacht werden. Die weiteren Arbeiten für eine Ortsumgehung Sulzbach-Rosenberg sind nach meiner Kenntnis auf Eis gelegt.
Für mich sind die Autobahn A6 sowie die drei Bundesstraßen wichtige Entwicklungsachsen im Landkreis Amberg-Sulzbach, die es gemeinsam mit den Kommunen bedarfsgerecht zu ertüchtigen gilt.
Bei den weiteren Straßenplanungen im Landkreis Amberg-Sulzbach gehe ich davon aus, dass sowohl der Freistaat Bayern als auch der Landkreis und die Kommunen in ihrer jeweiligen Zuständigkeit ebenfalls nur nötige Straßen planen.
Vom BUND würde ich mir wünschen, dass er sich konstruktiv einbringt, wenn es um die Verbesserung der Bahnstromversorgung in Ostbayern und die Realisierung der Metropolenbahn geht, die die Region Amberg-Sulzbach deutlich besser nach Nürnberg, Regensburg, München und Prag per Bahn anbinden würde. Damit würde nicht nur durch die Elektrifizierung ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet.
Kandidatenbefragung zur Bundestagswahl
„Die Kreisgruppe Amberg-Sulzbach des BUND Naturschutz hat die Direktkandidaten der größten, demokratischen Parteien für den Stimmkreis 231 (Amberg), die in den Bundestag einziehen wollen, zu Themen aus dem Natur und Umweltschutzbereich befragt. Wir haben folgende sechs Fragen gestellt und die Kandidaten gebeten, die Fragen mit einem eindeutigen Ja oder Nein und einer kurzen Begründung von maximal 250 Zeichen (einschließlich Leerzeichen) zu beantworten: